Fliesenarbeiten sind ein wesentlicher Teil der Gestaltung von Bädern, Küchen und anderen Räumen. Obwohl es eine Herausforderung sein kann, selbst zu fliesen, ist es mit der richtigen Planung und Vorbereitung durchaus machbar. Mit diesen Tipps wirst du Schritt für Schritt durch den Prozess geführt und kannst am Ende stolz auf deine Arbeit sein.
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt bei Fliesenarbeiten ist die Planung. Zunächst sollte man sich überlegen, welche Verlegetechnik zum Einsatz kommen soll. Für Einsteiger empfiehlt sich eine Parallelverlegung, da diese relativ einfach ist und ein sauberes, geradliniges Ergebnis liefert. Wer hingegen bereits Erfahrung hat, kann sich an die anspruchsvollere Diagonalverlegung wagen, die dem Raum eine besondere Optik verleiht.
Neben der Technik spielt auch die Auswahl der Fliesen eine zentrale Rolle. Hierbei sollten Format, Oberfläche, Farbe, Beschaffenheit und das Muster genau bedacht werden, um sicherzustellen, dass sie zum gewünschten Raumambiente passen. Nicht zu vergessen ist die Berechnung der benötigten Quadratmeter. Es ist ratsam, großzügig zu planen, um Verschnitt und Bruch zu berücksichtigen und so zeitaufwendige Nachbestellungen zu vermeiden.
Bevor mit dem Fliesenlegen begonnen wird, muss der Untergrund sorgfältig vorbereitet werden. Dieser Schritt ist essenziell, um eine stabile und dauerhafte Fliesenverlegung zu gewährleisten. Der Untergrund sollte gründlich gereinigt werden, wobei Schmutz, Reste von altem Belag oder sonstige Rückstände vollständig entfernt werden müssen. Eine gründliche Reinigung bildet das Fundament für das Verlegen der Fliesen.
Falls der Boden Unebenheiten aufweist, müssen diese mit einer Bodenausgleichsmasse geglättet werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die aufgetragene Masse vollständig getrocknet ist, bevor mit dem nächsten Schritt fortgefahren wird. Schließlich sollte die gereinigte und ebene Fläche grundiert werden, um die Haftung des Fliesenklebers zu verbessern.
Nun kommt der Fliesenkleber ins Spiel, der die Basis für die Haftung der Fliesen bildet. Beim Anmischen und Auftragen des Klebers ist es entscheidend, die Herstellerangaben genau zu beachten. Das Verhältnis zwischen Wasser und Kleber muss stimmen, damit der Kleber seine volle Wirkung entfalten kann. Die Größe des Zahnspachtels, mit dem der Kleber aufgetragen wird, variiert je nach Größe der Fliesen. Der Kleber sollte gleichmäßig und möglichst gerade mit einer Kelle aufgetragen werden. Die Klebeschicht sollte dabei eine Dicke von 5 bis 10 mm haben.
Ein wichtiger Punkt ist die Trockenzeit des Fliesenklebers. Es ist ratsam, erst kleine Abschnitte zu bearbeiten und den Kleber vollständig verarbeiten zu können, bevor er eingezogen ist. So vermeidet man, dass ungenutzter Kleber hart wird und unbrauchbar ist.
Das eigentliche Verlegen der Fliesen erfordert Präzision und Geduld. Zunächst müssen die Fliesen auf einer ebenen Fläche ausgerichtet werden, um sicherzustellen, dass sie fest und gleichmäßig anhaften. Eine leichte Drehbewegung beim Andrücken der Fliese hilft, sie optimal zu fixieren. Ein leichter Schlag mit einem Gummihammer kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Fliese sicher sitzt.
An den Eckpunkten ist es ratsam, Fliesenkreuze zu platzieren, um gleichmäßige Abstände zwischen den Fliesen zu gewährleisten. Dies sorgt nicht nur für ein harmonisches Gesamtbild, sondern erleichtert auch das spätere Verfugen. Nachdem die Fliesen verlegt wurden, muss der Fliesenkleber oder Mörtel ausreichend trocknen, bevor mit den nächsten Schritten fortgefahren wird.
Sobald der Kleber vollständig getrocknet ist, kann mit dem Verfugen begonnen werden. Überschüssiger Kleber sollte dabei zunächst entfernt werden, um eine saubere Basis für die Fugenmasse zu schaffen. Der Mörtel wird in einem vorgegebenen Verhältnis mit Wasser vermengt und angemischt. Es ist ratsam, bei diesem Schritt Gummihandschuhe zu tragen, um Hautkontakt mit dem Mörtel zu vermeiden.
Der Mörtel wird mit einem Fugengummi auf die zu verfugende Fläche aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Überschüssiger Mörtel sollte sorgfältig abgezogen werden, idealerweise mit einem Fliesenwaschbrett oder einem Gummiwischer, um eine saubere und glatte Fuge zu erhalten.
Nach dem Trocknen des Mörtels ist die Reinigung des Fliesenbodens der nächste Schritt. Dabei sollten die Fugen zunächst mit einem feuchten, aber nicht nassen Schwamm gereinigt werden, um den Mörtel nicht abzuwaschen. Anschließend wird die restliche Fläche mit einem trockenen Lappen gesäubert und poliert.
Es kann vorkommen, dass trotz sorgfältiger Reinigung ein sogenannter Zementschleier zurückbleibt. Dieser lässt sich mit speziellen Zementschleierentfernern aus dem Handel relativ leicht entfernen. Alternativ können auch Hausmittel wie Zitrone und Essig helfen. Wichtig ist, dass die Entfernung des Zementschleiers frühestens nach zwei Wochen erfolgt, um den Fugen ausreichend Zeit zum Aushärten zu geben.
Der letzte Schritt besteht darin, die Fugen zwischen Wand- und Bodenfliesen mit Silikon abzudichten. Zunächst müssen alle Klebereste aus den Fugen entfernt werden. Die Fugenränder sollten sowohl an der Wand als auch an der Fliese mit Malerkrepp abgeklebt werden, um eine saubere Kante zu erzielen.
Das Silikon wird nun mit einer Kartusche gleichmäßig auf die Fuge aufgetragen. Nach einigen Minuten kann das überschüssige Silikon entfernt werden. Dafür eignet sich ein mit Spülwasser benetzter Fugenglätter. Im gleichen Schritt sollte die Silikonfuge glattgestrichen und das Klebeband abgezogen werden.
Mit der richtigen Planung, sorgfältigen Vorbereitung und präzisen Ausführung sind Fliesenarbeiten eine der lohnendsten Aufgaben im Heimwerkerbereich. Sie verbessern nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Optik eines Raumes erheblich. Das verlegen der Fliesen ist eine hervorragende Gelegenheit nicht nur Kosten für Handwerker zu sparen, sondern auch das Gefühl genießen zu können einen wichtigen Teil deines neues Zuhauses selbst gestaltet zu haben. Indem du diese Tipps befolgst, wirst du in der Lage sein, ein Ergebnis zu erzielen, das sich sehen lassen kann.