Das QNG ist ein staatliches Qualitätssiegel, das Gebäude für ihre ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität auszeichnet. Es richtet sich sowohl an Neubauten als auch an komplett modernisierte Gebäude. Um das Siegel zu erhalten, müssen Bauherren zahlreiche Anforderungen erfüllen, die von der Energieeffizienz über die Verwendung nachhaltiger Materialien bis hin zur Barrierefreiheit und Anpassungsfähigkeit reichen. Das Ziel ist es, ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern und gleichzeitig eine rechtssichere Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln zu schaffen.
Die Vergabe des QNG basiert auf einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung, die von Zertifizierungsstellen durchgeführt wird. Diese Bewertung erfolgt auf der Grundlage registrierter Nachhaltigkeitsbewertungssysteme, die bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) hinterlegt sind. Mit Stand April 2022 sind beispielsweise das DGNB-System für Wohngebäude und das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh) für die Zertifizierung zugelassen.
Neben dem offensichtlichen Beitrag zum Umweltschutz und der Förderung nachhaltiger Bauweisen bietet das QNG-Siegel Bauherren finanzielle Anreize durch höhere Baukostenzuschüsse und Zuschüsse für Nachhaltigkeitskoordination im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Darüber hinaus verbessert die Zertifizierung die Marktposition des Gebäudes durch Nachweis seiner Nachhaltigkeit und kann zur Wertsteigerung beitragen.
Das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) ist mehr als nur ein Zertifikat. Es ist ein Bekenntnis zu nachhaltigem Bauen, das ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte in Einklang bringt. Die Zertifizierung fordert und fördert ein hohes Maß an Planungs- und Ausführungsqualität, die letztlich allen zugutekommt – vom Bauherren über die Nutzer bis hin zur gesamten Gesellschaft.