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15.06.2022
Lesezeit: 6 Minuten

Tipps für die Bemusterung

Bauen
Tipps

Die Bemusterung ist der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zum Eigenheim, denn hier wird das neue Haus zum ersten Mal konkret. Wir haben wichtige Tipps zum guten Gelingen deiner Bemusterung zusammengefasst.

Der meist zweitägige Besuch im Bemusterungszentrum kann aber auch eine ziemlich überwältigende Erfahrung sein. Die wenigsten von uns werden beim „Shoppen“ jemals so viele verschiedene Dinge begutachtet, entschieden und schließlich gekauft haben. Ganz zu schweigen vom finanziellen Umfang, denn schließlich stattest du ein ganzes Haus vom Keller bis zum Schornstein aus!

Die Bemusterung findet in der Regel nach dem Fund bzw. Kauf des Grundstücks und nach der Grundrissplanung statt, bei der die Lage der Treppen, Fenster und Türen bestimmt wird. Damit die Herausforderung der Bemusterung so entspannt wie möglich abläuft, solltest du dich gut vorbereiten. Zwar steht dir der Berater über den gesamten Zeitraum mit Rat und Tat zur Seite, aber je besser du dich im Vorfeld über verschiedene Materialien und Werkstoffe informiert haben, umso leichter fällt dir dann die Entscheidung im Bemusterungszentrum. Am besten fertigst du dir auch eine vergrößerte Kopie des Grundrisses an, auf der du dann die Lage der Ausstattung einzeichnen kannst.

Jetzt legst du die Anschlüsse fest, da du nun die Orientierung des Hauses auf dem Grundstück kennst. Die Lage der Anschlüsse ergibt sich meistens aus der Position des Hauses auf dem Grundstück oder wird zumindest von ihr mitbestimmt.

Leg dich auf einen groben Kostenrahmen fest, damit du den Überblick während der Bemusterung nicht verlierst. Solltest du bereits Kinder haben, kann es je nach Alter Sinn machen, den Nachwuchs für die Bemusterung in die Obhut von Freunden oder Familie zu geben. Für Kinder kann das Aussuchen von Fliesen, Fassadenfarben und Bodenbelag schnell langweilig werden. Du aber solltest dir Zeit lassen und vor allem in Ruhe diese Vielzahl von wichtigen Entscheidungen treffen können. Es spricht natürlich nichts dagegen, den Nachwuchs vorher an der Auswahl zu beteiligen.

Dach
Zusammen mit einem Architekten hast du dich bereits für die Form des Daches, die Position der Satellitenschüssel, etc. entschieden. Im Rahmen der Bemusterung entscheidest du dich dann noch für die tatsächliche Farbe und Form der Dacheindeckung.

Fassade
Weiter geht es mit der Fassade: hier stellt sich die Frage, welche Farbe du für den Anstrich deines Hauses bevorzugst. Auch eine Klinkerriemchenfassade ist theoretisch möglich, muss aber bereits im Voraus mit dem Architekten besprochen und in den Bauantrag aufgenommen werden.

Außenbauteile
Zusammen mit deinem Architekten hast du dich möglicherweise für weitere Anbauteile entschieden, beispielsweise für eine Terrasse, einen Balkon, eine Garage, oder ein Carport. Bei der Bemusterung musst du dich dann z.B. für einen Balkonbelag entscheiden.

Außenanlagen/Garten
Bei der Außenanlage und dem Garten kannst du dich für eines der Gartenpakete entscheiden. Wie sollen die Pflastersteine aussehen, wie werden Wege, Beleuchtung und Bewässerung gestaltet?

Innenausstattung
Bei der Innenausstattung wollen die Türen für innen und außen, die Fenster und Rollläden ausgesucht werden. Sollen die Fenster abschließbare Fenstergriffe erhalten? Und wenn ja, nur im Erdgeschoss (Einbruchsicherung) oder auch in den höheren Etagen (Kindersicherheit)? Großflächige Elemente wie Tapeten, Bodenbeläge, Wandfarben usw. entscheidest du anhand von großzügig gestalteten Mustern, die einen realitätsnahen Eindruck vermitteln. Wie sollen die Sanitärausstattung und die Armaturen aussehen? Was für ein Erscheinungsbild sollen Treppen, Geländer und Handläufe bekommen? Je nach Energiesystem muss zudem die Lage der Heizkörper bestimmt werden.

Elektroausstattung
Die Elektroplanung selbst findet nach Fertigstellung des Rohbaus mit einem Elektriker direkt vor Ort statt, die Auswahl der Schaltermaterialien im Rahmen der Bemusterung.

Bei der Elektroausstattung lohnt es sich ebenfalls, sich die Dinge gut zu überlegen, weil hier vieles nicht ohne weiteres nachträglich geändert werden kann. Angefangen mit der Lage & Anzahl von Lichtquellen an Decke und Wand, über Schalter und Steckdosen, bis hin zu Anschlüssen für Internet, Telefon und Fernsehen. Hier lohnt es besonders, vorausschauend zu denken: Wenn aus dem Kinderzimmer ein Jugendzimmer wird, könnte es sinnvoll sein, schon jetzt eine Dose für einen Ethernet-Anschluss zu legen. Möchtest du gerne Leerrohre anlegen, damit du später sehr elegant Boxenkabel u. Ä. verlegen kannst? Dann solltest du das Hinzuziehen eines Fachmanns erwägen, da das Verlegen winddicht erfolgen muss, damit das Haus die Luftdichtigkeitsmessung besteht. Auch Schimmelgefahr lässt sich durch den Fachmann ausschließen.

Denk daran, die Stromkreise nach Licht- und Steckdosen zu trennen, mindestens aber raumweise zu unterscheiden. Vielleicht möchtest du die Steckdosen auf Höhe der Lichtschalter anbringen, damit du dich später nicht bücken müssen, wenn du den Staubsauger einsteckst. Schalter für Rollläden sind an der Zimmertür meist besser aufgehoben als an den Fenstern. Das ist bequemer, als nachher jedes Mal durch die Vorhänge greifen zu müssen.

Schaltbare Steckdosen für Multimediageräte reduzieren unnötigen Stand-by-Stromverbrauch. Warum nicht Wechselschalter in Tisch- oder Sofa-Nähe anbringen? So lässt sich die Lichtstimmung komfortabel ändern, ohne dass du aufstehen musst. Auch eine praktische Idee ist es, die Schalter für die Außenbeleuchtung an 2 Positionen anzubringen: An der Terrassentür und auf der anderen Seite des Raums. Dies kann so manchen Weg ersparen.

Die Stromversorgung und Beleuchtung im Garten ist auch nicht zu unterschätzen: Wo kommen Licht und Steckdosen hin, damit die Deko-Beleuchtung für deine Partys, der E-Grill, der Carport, der Rasenmäher etc. mit Strom versorgt werden können? Soll die Außenbeleuchtung mit fünfadrigen Kabeln auf Sensormöglichkeit vorbereitet werden? All diese Punkte und je nach Haustyp und Budget vielleicht sogar noch mehr, musst du in zwei Tagen abarbeiten und entscheiden.

Am Ende erhältst du ein Bemusterungsprotokoll, das du gut prüfen solltest, denn mit der Unterschrift wird die Bestellung verbindlich. Bevor du unterschreibst, kannst du natürlich noch Änderungen vornehmen, solltest du dich doch noch in dem ein oder anderen Punkt umentschieden haben. Sollte es aus Budgetgründen zu Änderungen kommen, solltest du wichtigen Punkten, wie zum Beispiel einem zukunftsorientierten Energiesystem oder einer besseren Elektroinstallation Priorität geben. Einzelne Leuchten und Schränke können später auch noch problemlos ohne größeren Aufwand ausgetauscht werden. Bei Heizung und Unterputzleitungen sieht es ganz anders aus.

Sobald das Bemusterungsprotokoll wieder bei uns eingegangen ist, beginnt die Vorproduktion deines Hauses. Die Hausplanung ist abgeschlossen und du hast einen Riesenschritt in Richtung Freiheit statt Miete getan.

Quelle: Wikipedia, Stiftung Warentest