Darüber hinaus ist seit einigen Jahren für viele Baufamilien noch ein weiterer Faktor hinzugekommen, der oft in der Prioritätenliste weit oben mitspielt: die Ökobilanz bzw. der CO2-Fußabdruck.
Denn ein Haus ist auch ein Vermächtnis an die nachkommenden Generationen und es hat ein Gewicht, wie sehr der Bau und das Bewohnen des Hauses die Umwelt belastet. Die Frage, die sich hier stellt, ist also nicht nur: „Welche Immobilie hinterlasse ich meinen Kindern?“, sondern auch „Welche Welt hinterlasse ich ihnen?“
Die Antwort auf diese Frage hängt mit der Entscheidung Massivhaus oder Fertighaus zusammen.
Ein guter erster Indikator ist der Primärenergiegehalt. Dieser beschreibt die Energie, die unter anderem für Herstellung und Verarbeitung, Transport, Einbau benötigt wird. Stein, Beton & Co. sind nicht nachwachsende Rohstoffe, müssen aufwendig abgebaut werden und sind per Definition endliche Ressourcen (z.B. ist Sand in vielen Regionen schon ein knappes Gut). Diese Rohstoffe sind in der Herstellung energieintensiv und müssen dann oft über weite Strecken zum Bestimmungsort transportiert werden, was noch einmal einen zusätzlichen CO2-Ausstoß bedeutet. Bei einem Fertighaus in Holzständerbauweise kommt der vorherrschende Rohstoff aus den Wäldern unweit ihres Bestimmungsortes. Auch fallen bei der Herstellung keine schädlichen Neben- und Abfallprodukte an. Alles wird verwertet.
Laut der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) schlägt ein herkömmlich gebautes Haus mit etwa 350 bis 480 Kilogramm CO₂ je Quadratmeter Wohnfläche zu Buche, beim Fertighaus fällt dies deutlich geringer aus.
Auch beim Bau des Hauses, der beim Fertighaus schneller vonstattengeht, wird weniger CO₂ freigesetzt. Denn je weniger, bzw. kürzer schwere Maschinen zum Einsatz kommen, umso besser für die Umwelt. Der Energieaufwand beträgt hier in etwa 70% gegenüber der konventionellen Bauweise.
Die theoretische Einsparung von CO₂, wenn man ein Jahr lang alle Häuser in Deutschland nur mit Holz oder in Holzständerbauweise gebaut hätte, beträgt 6,5 Millionen Tonnen.
Zwar gibt es in der Definition und Methodik solcher Erkenntnisse zurzeit noch eine gewisse Varianz, jedoch stellt das Umweltbundesamt in einer vergleichenden Studie fest, dass für die Indikatoren Primärenergiebedarf und Treibhauspotenzial grundsätzlich die Holzbauweise geringere Umweltauswirkungen hat.
Quellen: Umweltbundesamt, Tipp zum Bau, Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), fertighaus.de