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01.06.2022
Lesezeit: 3 Minuten

Was ist eigentlich die Luftdichtigkeits­messung?

Gut zu wissen

Moderne Fertighäuser sind sehr energieeffiziente Gebäude. Die Gebäudehüllen und die verschiedenen Schichten der Dämmstoffe sind im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt worden und liefern immer bessere Ergebnisse. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern dank der Einsparung von Energie auch den Geldbeutel der Hausbesitzer.

Die Bedeutung der Luftundurchlässigkeit des Hauses spielt hierbei eine besondere Rolle. Ziel ist es, einen Wärmeaustausch zwischen beheiztem Innenraum und kalter Umgebung zu verhindern. Die Fachwelt spricht hierbei von Konvektion, d. h. Wärmeaustausch durch Luftstrom.

Auf den Bau übertragen heißt das, die Außenhülle des Gebäudes sollte winddicht sein. Auf der Seite des Innenraums kommt eine Luftdichtheitsschicht, die sogenannte Dampfbremse, zum Einsatz. Diese Schicht verhindert das Ein- und Ausströmen von kalt-feuchter bzw. warm-feuchter Luft. Das ist nicht nur im Hinblick auf Energieeffizienz wichtig, sondern verhindert auch das Auftreten von Schimmel.

Die Luftdichtheit, die so durch den Einsatz von modernen Baumaterialien entstehen soll, ist natürlich nicht absolut. Das Haus wird nicht vakuumiert, wie man es sich vielleicht bei eingefrorenen Lebensmitteln vorstellt. Ein gewisser Luftaustausch ist nämlich für ein gutes Wohnklima ebenfalls nötig.

Der Gesetzgeber liefert hierzu sogar eine ganz klare Definition im „Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden“.

In § 13 heißt es über die Dichtheit eines Neubaus:

„Ein Gebäude ist so zu errichten, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist. Öffentlich-rechtliche Vorschriften über den zum Zweck der Gesundheit und Beheizung erforderlichen Mindestluftwechsel bleiben unberührt“.

Moderne Baumaterialien sind also der eine Baustein zur Energieeffizienz. Durch bloße Inaugenscheinnahme oder andere manuelle Prüfverfahren kann man allerdings nicht gewährleisten, dass das neu errichtete Haus dem Standard entspricht.  

Die sogenannte Luftdichtigkeitsmessung – oder auch Differenzdruck-Messverfahren – stellt sicher, dass die Dämmung und alle Bauelemente dem Standard genügen. Die Luftdichtigkeitsmessung wird vor der Übergabe des Hauses und vor dem Abschluss der Arbeiten durchgeführt. In das Haus wird vor dem Anbringen der eigentlichen Haustür eine provisorische Bautür eingesetzt, die mit einem Ventilator bestückt ist. Alle weiteren Fenster und Türen werden verschlossen.

Nun wird schrittweise ein Überdruck und später ein Unterdruck im Haus erzeugt, der 50 Pa (Pascal) beträgt. Nun lassen sich über verschiedene Messungen undichte Stellen finden - wobei die Methode mit Infrarotkameras, die auch bei der Luftdichtigkeitsmessung von allkauf Häusern zum Einsatz kommt, die genauesten Ergebnisse liefert. Die vom Ventilator umgesetzte Luftmenge wird ebenfalls gemessen und mit dem Volumen des Hauses in Bezug gesetzt.

Durch die unterschiedlichen Messungen lassen sich verschiedene Aussagen treffen: Zum einen die Lage und Stärke von undichten Stellen, also eine qualitative Aussage, und zum anderen wird durch den Luftstrom die Summe aller undichten Stellen bei einem Prüfdruck von 50 Pa ermittelt, wodurch man eine quantitative Aussage erhält. Und abschließend lässt sich daraus anhand des Raumvolumens die stündliche Luftwechselrate bei 50 Pa berechnen.

Das Verfahren selbst ist übrigens durch ISO 9972:1996 genormt.

Sollten Lecks gefunden werden, erfolgen bei allkauf Häusern routinemäßig Ausbesserungen, bis das Ergebnis den entsprechenden Qualitätsstandards genügt.

Der Test selbst dauert bei einem Einfamilienhaus ca. 3 Stunden. Am Ende des erfolgreichen Tests erhält die Baufamilie ein Zertifikat über die Qualität der Gebäudehülle.

Quellen: Wikipedia, Stiftung Warentest