Auch nachträglich kann ein Keller zum Wohnkeller aus- und umgebaut werden. Wer einige wichtige Dinge beachtet, hat lange Freude an seinem Keller.
Mit dem Ausbau des Kellers darf erst begonnen werden, wenn die Kellerwände und -decken vollständig getrocknet sind. Den im Gegensatz zu den anderen Bauelementen des Fertighauses bestehen die Elemente des Kellers aus Beton. Wie lange die Trocknung in Anspruch nimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die offensichtlichsten sind natürlich Wetter und Jahreszeit.
Die gute Nachricht beim Fertigbau: Die Betonelemente werden bei der Produktion im Werk in einer sogenannten Härtekammer vorgehärtet, sodass die Kellerelemente bereits mit reduzierter Feuchtigkeit auf der Baustelle eintreffen.
Ist der Bau abgeschlossen, empfiehlt es sich, den Keller ausreichend zu Lüften und unter Umständen zu heizen, um die Aushärtung zu unterstützen und das Trocknen zu beschleunigen.
Trotz allem sollte man dem Keller mindestens 8-10 Wochen geben, bevor mit dem Ausbau begonnen wird. Nur so wird das Risiko für Schimmelbildung und Stockflecken reduziert und weiteren langfristigen Schäden an der Bausubstanz vorgebeugt.
Den Keller als Wohnraum zu erschließen, bringt viele Vorteile mit sich. Auf der gleichen Grundfläche lässt sich deutlich mehr Wohnfläche realisieren. Mit Blick auf die aktuellen Grundstückspreise ist das eine sehr verlockende Option. Theoretisch ließe sich dieses Mehr an Wohnfläche auch durch ein oberirdisches Stockwerk erreichen. Allerdings sind Keller deutlich günstiger und geraten eher selten mit lokalem Baurecht in Konflikt, wenn es darum geht, mehrgeschossige Gebäude zu errichten.
In Sachen Wohnkomfort und Gemütlichkeit müssen Keller regulären Geschossen in nichts nachstehen. Clevere Lichtkonzepte ersetzen große Fensterflächen, Lösungen für Frischluft sind reichlich vorhanden, und die Auswahl an Ausbaumaterialien und Gestaltungsmöglichkeiten ist sehr groß und individuell gestaltbar.
Das Timing ist allerdings von großer Bedeutung. Bei vielen Ausbauarbeiten, wie z.B. Tapezieren, Verputzen und Fliesenlegen, entwickelt sich Feuchtigkeit. Hierdurch wird die Nutzung des Kellers vorübergehend eingeschränkt. Umzugskartons, Kleidung, wertvolle Polstermöbel und Ähnliches sollte während des Einzugs dort nicht zwischengelagert werden. In dieser Phase sollte das Untergeschoss konsequent gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit nach außen abziehen kann.
Je nach äußeren Bedingungen kann auch nach abgeschlossenem Innenausbau die Luftfeuchtigkeit bis zu einem Jahr nach Kelleranfertigung noch messbar erhöht sein. In dieser Zeit gilt die Empfehlung, den Keller mindestens zweimal täglich per Durchzug zu lüften. Da in dieser Periode auch geheizt werden sollte, ist es wichtig, nicht länger als 10 Minuten die Türen zu öffnen, damit ein vollständiger Luftaustausch stattfinden kann, ohne dass der Raum auskühlt und Energie verschwendet wird. Beherzigt man diese Lüftungskonzept, steht am Ende ein gesundes und angenehmes Raumklima.
Damit die gesamte Wandfläche auch großflächig trocknen kann, empfiehlt es sich, Möbel ca. 5 Zentimeter von der Wand abzurücken und Bilder mit Abstandshaltern aufzuhängen. Damit man sich nicht nur auf das persönliche Gefühl verlassen muss, ist es sinnvoll, ein Hygrometer in jedem Raum des Untergeschosses zu platzieren. Die Luftfeuchtigkeit sollte 50%-60% bei einer Temperatur von mindestens 18°C nicht überschreiten. Auch in nicht wohnlich genutzten Kellern sollte die Temperatur nicht unter 14°C fallen.
Warme Luft trägt mehr Feuchtigkeit als kühle Luft. Deswegen ist der beste Zeitpunkt zum Lüften, wenn es draußen eher kühl und trocken ist. Vor oder nach Gewitterlagen, oder generell an schwül-warmen Tagen, sowie bei Nebel und ähnlichem Wetter sollte man auf das Lüften verzichten, bzw. den richtigen Moment abpassen, da man sich sonst eher die Feuchtigkeit ins Haus holt, als sie nach draußen abzuführen.
Sollte das Haus über eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage verfügen, sollte überlegt werden, ob der Keller mit angeschlossen werden kann. Dann steht dem perfekten Keller nichts mehr im Wege.
Quellen: BDF